Zum Inhalt [I]
Zur Navigation [N]
Kontakt [C] Aktuelles [2] Suchfunktion [4]
pax christi sucht neue Friedensreferentin (Twitter-Beitrag)(7).png

Kritik an Abbas Äußerung

27. Sep 2023

pax christi distanziert sich von Holocaust verfälschenden Sichtweisen

In einer Rede Ende August 2023 vor der palästinensischen Fatah-Partei hat Mahmoud Abbas, Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde und Vorsitzender der Fatah gesagt, dass Hitler und die Europäer die Juden wegen ihrer "sozialen Rolle in der Gesellschaft" und nicht aufgrund von Antisemitismus bekämpft hätten.  
  
Wir verurteilen wie viele palästinensische Akademiker:innen, Schriftsteller:innen, Künstler:innen, Aktivist:innen, Menschen aus allen Gesellschaftsschichten und wie  das Bündnis für Gerechtigkeit zwischen Israelis und Palästinensern  e.V. in Deutschland (BIP) unmissverständlich diese den Holocaust verfälschende Äußerung des Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde. Der Völkermord am jüdischen Volk durch die nationalsozialistische Schreckensherrschaft hat seine Wurzeln in einer damals in der europäischen Kultur und Wissenschaft weit verbreiteten Rassentheorie und ist das Ergebnis von Antisemitismus, Faschismus und Rassismus. Wir lehnen jeden Versuch ab, den Antisemitismus, die Verbrechen der Nationalsozialisten gegen die Menschlichkeit oder den Geschichtsrevisionismus in Bezug auf den Holocaust zu verharmlosen, zu verdrehen oder gar zu rechtfertigen.  
  
Das palästinensische Volk ist durch den israelischen Siedlerkolonialismus, die Besatzung, die Enteignungen und Unterdrückung ausreichend belastet. Solch zutiefst antisemitische Äußerungen aus der Leitungsebene der palästinensischen Autonomiebehörde sind nicht geeignet die Solidarität mit dem palästinensischen Volk zu stärken und Ressentiments abzubauen. Sie zeigen vielmehr, dass sich die zunehmend autoritäre, Menschenrechte missachtende Leitung der Palästinensischen Autonomiebehörde von der Bevölkerung entfernt hat. Wir fordern von der palästinensischen Führung, dass sie die Signale aus der palästinensischen Zivilgesellschaft aufnimmt und in einen Kurs der Teilhabe und des Dialogs einschwenkt und sich von solch menschenverachtenden Äußerungen und Sichtweisen distanziert.   
  
Unser Mandat als Nahostkommission der deutschen pax christi-Sektion ist die Unterstützung eines gerechten Friedens in und für Israel und Palästina. Dies erfordert ein Regierungsverhalten auf beiden Seiten welches das Völkerrecht achtet, die historischen Wahrheiten anerkennt und gegenseitige Verletzungen vermeidet.